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    <title>pt19.html</title></head><body><div class="part WordXML" id="pt19"><div class="chapter"><h1 class="ueberschrift1" id="id0000036">Besuche</h1><div class="section"><p class="TkOhne">Sonjas H&#0228;nde lagen auf Studers Schultern. Er fand diese Ber&#0252;hrung angenehm. Auch hatte es aufgeh&#0246;rt zu regnen, der Himmel war wei&#0223;. Die Brise wehte kalt, aber Studer fuhr mit dem Wind, da schadete es nicht viel. Ein guter Karren, den sich der Landj&#0228;ger Murmann da zugelegt hatte. Er machte nicht viel L&#0228;rm. Wenn Studer auf die schwarze Asphaltstra&#0223;e herniedersah, wurde sie von wei&#0223;en Strichen gemustert. Es w&#0228;re alles gut und sch&#0246;n gewesen, aber der Wachtmeister f&#0252;hlte sich nicht im Blei. Der Kopf schmerzte ihn, au&#0223;erdem machte sich auf der rechten Seite der Brust, ziemlich weit unten, ein stechender Punkt bemerkbar. Bei der ersten Wirtschaft stoppte Studer, trat ein und bestellte einen Grog. Es war seine Universalmedizin.</p><p class="standard">&#0187;Von wo ist schon die Saaltochter?&#0171; fragte er, und die Worte kamen ein wenig schleppend aus seinem Mund.</p><p class="standard">&#0187;Welche Saaltochter?&#0171; fragte Sonja.</p><p class="standard">&#0187;Die vom &#8250;B&#0228;ren&#8249;. Die Freundin von deinem Bruder.&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Von Z&#0228;gerschwil. Warum Wachtmeister?&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Z&#0228;gerschwil? Ist das weit?&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Nicht gerade sehr weit&#0171;, sagte Sonja. Aber die Wege seien schlecht. Es sei so ein Krachen im Emmental. Auf einem H&#0252;gel ...&#0171;</p><p class="standard">&#8210; Woher sie das wisse? &#8210; Armin habe einmal davon erz&#0228;hlt, er sei mit der Saaltochter an einem ihrer freien Tage oben gewesen. &#8210; Ja, ob der Armin denn das Meitschi heiraten wolle, es sei doch viel &#0228;lter als der Bruder. Oder? &#8210; Das schon, aber die Eltern h&#0228;tten Geld &#8210; und das Berti habe Erspartes. Armin sei schon ein paarmal bei den Eltern gewesen.</p><p class="standard">&#0187;Wollen wir die Eltern besuchen gehen?&#0171; fragte Studer und bestellte noch einen Kaffee-Kirsch. Man mu&#0223;te sich st&#0228;rken. Der stechende Punkt verschwand langsam, das Kopfweh hob sich ab und schwebte durch die Luft davon wie eine leichte Kappe, die der Wind fortweht.</p><p class="standard">&#0187;Was wollt ihr dort?&#0171; fragte Sonja.</p><p class="standard">&#0187;Du Dumms! Den Armin besuchen. Ich mu&#0223; ihn doch ein paar Sachen fragen.&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Meint ihr, er sei ...&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Wo soll er sonst sein? Einen Pa&#0223; hat er nicht, er ist nicht ins Ausland, vor der Stadt hat er Angst, stimmt&#8217;s?&#0171;</p><p class="standard">Sonja nickte schweigend.</p><p class="standard">&#0187;Dann bleiben also nur die zuk&#0252;nftigen Schwiegereltern. Wie hei&#0223;en sie?&#0171;</p><p class="standard">Sie hie&#0223;en Kr&#0228;ienb&#0252;hl. Warum auch nicht? Berta Witschi-Kr&#0228;ienb&#0252;hl, das klang gut, das klang solid. Solider als Witschi-Mischler. Es hing wohl sehr vieles von den Namen ab. Studer ri&#0223; sich zusammen. Was dachte er da f&#0252;r sturms Z&#0252;&#0252;g zusammen. Er griff verstohlen mit der linken Hand an den Puls der Rechten. Ein wenig Fieber sicher. Aber jetzt konnte man sich eben nicht zu Bett legen. Zuerst mu&#0223;te der Tod dieses Witschi Wendelin aufgekl&#0228;rt werden. Da gab&#8217;s ke Bire ... Witschi-Kr&#0228;ienb&#0252;hl oder Kr&#0228;ienb&#0252;hl-Witschi. Einerlei! Nur los. Der Kaffee war gut, sollte man noch einen trinken? Gut. Und Studer trank einen zweiten Kaffee.</p><p class="standard">Sonja tunkte ein Weggli in ihr Glas, sie a&#0223;; nat&#0252;rlich, so ein Meitschi mu&#0223;te ja Hunger haben.</p><p class="standard">Sollte man sie zuerst heimfahren? Aber daheim bekam sie doch kein warmes Mittagessen.</p><p class="standard">&#0187;Hast Hunger, Sonja?&#0171; fragte Studer. &#0187;Wenn du was essen willst, sag&#8217;s nur! Ein Schinkenbrot?&#0171; Sonja sch&#0252;ttelte den Kopf.</p><p class="standard">&#0187;Sp&#0228;ter&#0171;, sagte sie.</p><p class="standard">Kr&#0228;ienb&#0252;hl-Mischler, Aeschbacher-Ellenberger, Gerber-Murmann ... Halt! Wie hie&#0223; die Frau des Landj&#0228;gers mit dem M&#0228;dchennamen? Studer probierte so viele Kombinationen durch, da&#0223; ihm ganz sturm wurde. Er stand auf.</p><p class="standard">&#0187;Los, gehen wir.&#0171; Er hatte M&#0252;he, das Wechselgeld von der Tischplatte aufzuklauben. Aber Sonja half ihm. Es ging.</p><p class="standard">Und es ging auch weiter gut, sobald er auf dem Sattel von Murmanns Karren hockte. Sonja dirigierte. Es kamen scheu&#0223;liche Wege, mit tiefen Furchen, der Karren hopste wie bei einer Springkonkurrenz. Studer kam es vor, als fahre er in einem Traum.</p><p class="standard">Endlich, eine letzte Steigung (von Bangerten aus hatte sich Studer nach dem Weg erkundigen m&#0252;ssen) und sie waren da.</p><p class="standard">Ein gro&#0223;es Geh&#0246;ft. Ein altes Einfahrtstor. Es war still. Kein Mensch zu sehen. Studer ging &#0252;ber den Hof, die T&#0252;r zur K&#0252;che war angelehnt, er klopfte.</p><p class="standard">&#0187;Ja!&#0171; rief eine ungeduldige Stimme.</p><p class="standard">&#0187;Gr&#0252;e&#0223; di, Armin&#0171;, sagte Studer freundlich. &#0187;Die Sonja ist auch mitgekommen.&#0171;</p><p class="standard">Er sah ein wenig zerzaust aus, der Armin Witschi. Die Wellen seiner Haare schichteten sich nicht mehr so triumphierend &#0252;ber der niederen Stirne auf wie fr&#0252;her.</p><p class="standard">&#0187;Der Wachtmeister!&#0171; stotterte er.</p><p class="standard">&#0187;Pst!&#0171; machte Studer und legte einen Finger auf die Lippen. &#0187;Es braucht nicht jedermann zu wissen, da&#0223; die Polizei dich besucht. Es ist nur ein Freundschaftsbesuch, wei&#0223;t, du kannst ruhig da oben bleiben, bis alles sich beruhigt hat. H&#0246;rt uns niemand?&#0171; fragte Studer pl&#0246;tzlich.</p><p class="standard">Armin sch&#0252;ttelte den Kopf. Jetzt, da er allein war, schien er gar nicht mehr so frech. Kein h&#0246;hnisches L&#0228;cheln war auf seinen Lippen zu sehen. Er war ein gew&#0246;hnlicher, &#0228;ngstlicher Bub, der nur die eine Sehnsucht zu haben schien, eine unangenehme Geschichte so bald als m&#0246;glich los zu sein.</p><p class="standard">&#0187;Warum bist du fortgelaufen? Wei&#0223;t, ich hab es gleich gewu&#0223;t, schon gestern Nachmittag, wie dir die Berta gewunken hat, von der offenen T&#0252;r. Aber wozu hast du f&#0252;nfhundert Franken gebraucht? Hier kannst du doch nichts ausgeben?&#0171;</p><p class="standard">&#8210; Er habe weiter wollen, sagte Armin. Weit fort. Er w&#0228;re schwarz &#0252;ber die Grenze gegangen nach Paris; dort habe er einen Freund, der h&#0228;tte ihm dann schon einen Pa&#0223; besorgt. &#8210; Wo denn die Kraienb&#0252;hls seien? &#8210; Beim Bohnensetzen, glaube er, sagte Armin. &#8210; Gut! meinte Studer. Das, was er wissen wolle, sei mit ein paar Worten gesagt.</p><p class="standard">Der Wachtmeister zog sein Notizbuch aus der Tasche. Dabei f&#0252;hlte er, da&#0223; sein Herz hart und sehr schnell schlug &#8210; aber es war nicht der Fall Witschi, der dem Wachtmeister Herzklopfen verursachte.</p><p class="standard">&#0187;Die Schwester hat schon alles erz&#0228;hlt. Wir wollen schauen, ob wir das mit dem Versicherungsbetrug einrenken k&#0246;nnen, denn um einen solchen wird es sich wahrscheinlich handeln, wenn ... Eben wenn. Aber du mu&#0223;t mir jetzt klare Auskunft geben: Was hast du damals mit deinem Vater ausgemacht?&#0171;</p><p class="standard">Und Armin Witschi gab anstandslos Auskunft. Er war sehr zahm, schier zu zahm. Aber das war eben immer so bei derartigen Charakteren, dachte Studer. Sie trumpfen auf, wenn sie in Gesellschaft sind, aber wenn man unter vier Augen mit ihnen spricht, so geben sie klein bei ...</p><p class="standard">Der Vater habe sich lange geweigert, einen Unfall vorzut&#0228;uschen. Aber schlie&#0223;lich, als der Ellenberger kein Geld mehr geben wollte, als ihnen das Wasser fast an den Mund gestiegen war, da war schlie&#0223;lich der Vater einverstanden gewesen.</p><p class="standard">Er sollte sich ins Bein schie&#0223;en, dann warten, bis er, Armin, den Revolver versteckt habe, und dann schreien. Sicher w&#0252;rde jemand kommen, die Baumschulen vom Ellenberger seien ganz in der N&#0228;he des Platzes gewesen, den sie ausgesucht h&#0228;tten, und dann solle der Vater behaupten, er sei &#0252;berfallen worden, beraubt.</p><p class="standard">&#0187;Wir haben gemeint, am besten wird es sein, die Sache&#0171; (&#8250;die Sache!&#8249; sagte Armin) &#0187;am sp&#0228;ten Abend zu machen. Dann kann der Vater seine Geschichte erz&#0228;hlen und die Leute werden ihm auch glauben, da&#0223; er seinen Angreifer nicht gesehen hat. Dann gibt&#8217;s kein l&#0228;stiges Gefrage, der Verdacht f&#0228;llt auf alle Arbeiter des Ellenberger; und die sind ja vorbestraft. Aber es kann ja keinen treffen, denn sie werden ihre Unschuld beweisen k&#0246;nnen; die Sache wird niedergeschlagen, und die Versicherung zahlt uns das Geld ...&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Hm&#0171;, brummte Studer. &#0187;Aber dann ist es anders gegangen?&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Wir haben einen Abend festgesetzt, an dem der Vater mit etwas Geld hat heimkommen m&#0252;ssen und haben sogar davon erz&#0228;hlt, das hei&#0223;t, der Vater hat beim Ellenberger davon gesprochen, w&#0228;hrend die Arbeiter dabei waren. Das haben wir so ausgemacht. Der Vater hatte einen Browning.&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Von wem?&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Der alte Ellenberger hat ihn in der Stadt gekauft ...&#0171; </p><p class="standard">&#0187;Ist das sicher?&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Ja. Der alte Ellenberger hat um die Geschichte gewu&#0223;t. Auch der Onkel Aeschbacher.&#0171;</p><p class="standard">&#0187;So?&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Die Mutter hat&#8217;s ihm erz&#0228;hlt. Er war doch ein Verwandter von ihr.&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Und Gemeindepr&#0228;sident ...&#0171;, sagte Studer leise und wiegte den Kopf hin und her, wie ein alter Jude, dem pl&#0246;tzlich die Bedeutung eines dunklen Talmudsatzes klar geworden ist.</p><p class="standard">&#0187;Ja. Der Vater hat den Browning probiert, Zigarettenbl&#0228;tter in den Lauf geschoppt, bis er gewu&#0223;t hat, wie man es zu machen hat, da&#0223; es keine Pulverspuren gibt. Also, an dem Abend hab&#8217; ich ihm abgepa&#0223;t. Von zehn Uhr an. Ich hab&#8217; das &#8250;Zehnderli&#8249; vom Vater geh&#0246;rt, er ist abgestiegen, wie wir es vereinbart hatten, er hat mich gesehen, und mir noch zugewunken, hat neben das Rad seine Brieftasche, seine Uhr, seinen F&#0252;llfederhalter...&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Parker Duofold&#0171;, sagte Studer, mit der Stimme eines anpreisenden Verk&#0228;ufers.</p><p class="standard">&#0187;Richtig. Und dann ist er in den Wald gegangen. Es hat lange gedauert, bis ich den Schu&#0223; geh&#0246;rt habe. Und dann war es nicht einer, sondern zwei. Das hat mich gewundert. Denn die Sch&#0252;sse sind kurz hintereinander gefallen. Ich kam nicht recht draus. Wenn er sich mit dem ersten nicht verwundet hatte, so war es doch eine Dummheit, noch einmal zu schie&#0223;en, denn das zweite Mal h&#0228;tte er doch wieder Zigarettenbl&#0228;ttli in den Lauf schoppen m&#0252;ssen, und das ging doch eine Weile.&#0171;</p><p class="standard">Schweigen. Sonja seufzte kurz auf, zog ihr verkn&#0228;ueltes Taschentuch hervor und wischte sich die Augen. Studer legte seine Hand &#0252;ber die Hand des M&#0228;dchens.</p><p class="standard">&#0187;Nicht weinen, Meitschi&#0171;, sagte er. &#0187;Es ist wie beim Zahnarzt, nur wenn er die Zange ansetzt, sp&#0252;rt man&#8217;s, nachher geht&#8217;s von selbst.&#0171; Sonja mu&#0223;te ein wenig l&#0228;cheln.</p><p class="standard">Im K&#0252;chenofen knackte das Holz, von dem Deckel, der eine Pfanne bedeckte, fielen Tropfen auf die Herdplatte und zischten leise. Der Wachstuch&#0252;berzug des Tisches, an dem die Drei sa&#0223;en, f&#0252;hlte sich speckig und kalt an. Durch die offene T&#0252;r sah man ein einsames Huhn, das vergebens versuchte, die Pflastersteine wegzukratzen. Es war sehr emsig, das kleine wei&#0223;e Huhn, und sehr still...</p><p class="standard">&#0187;Ich ging dann in den Wald. Ich hab den Vater gesucht. Wir hatten den Platz ausgemacht, damit ich nicht zu lange nach dem Revolver zu suchen brauchte. Endlich hab&#8217; ich den Vater gefunden. Er lag an einer ganz anderen Stelle.&#0171;</p><p class="standard">&#0187;An einer andern Stelle? Bist du sicher?&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Ja, wir hatten eine gro&#0223;e Buche als Treffpunkt ausgemacht, aber er lag etwa drei&#0223;ig Meter davon entfernt unter einer Tanne.&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Ja, unter einer Tanne. Und das war ein Gl&#0252;ck ...&#0171; sagte Studer leise.</p><p class="standard">&#0187;Warum ein Gl&#0252;ck?&#0171; fragte Sonja mit erstickter Stimme. &#0187;Weil ich sonst nicht h&#0228;tte merken k&#0246;nnen, da&#0223; auf der Kutte des Vaters keine Tannennadeln waren.&#0171;</p><p class="standard">Die beiden blickten ihn erstaunt an, aber Studer winkte ab. Der stechende Punkt in der Brust meldete sich wieder, sein Kopf war hei&#0223;. Nur jetzt keine Erkl&#0228;rungen geben m&#0252;ssen!...</p><p class="standard">&#0187;Er lag unter der Tanne und hatte einen Schu&#0223; hinter dem rechten Ohr. Ich hab&#8217;s gesehen, weil ich eine Taschenlampe mitgenommen hatte. Der Revolver lag neben seiner Hand.&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Der rechten oder der linken?&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Wart, Wachtmeister, ich mu&#0223; nachdenken. Die Arme waren ausgestreckt, zu beiden Seiten des Kopfes, und der Browning lag in der Mitte ...&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Das bringt uns nicht weiter&#0171;, sagte Studer.</p><p class="standard">&#0187;Ich hab die Waffe aufgelesen und bin heim. Unterwegs hab ich mir dann &#0252;berlegt, was wir machen sollen. Der Vater war tot. Vielleicht war das besser f&#0252;r ihn. Ich wu&#0223;te, da&#0223; der Onkel Aeschbacher nur eine Gelegenheit abpa&#0223;te, um den Vater nach Hansen oder Witzwil zu versorgen.&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Hast du die Brieftasche und die andern Sachen gleich aufgehoben, nachdem sie der Vater abgelegt hat?&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Nein, nicht gleich. Es ist n&#0228;mlich etwas dazwischengekommen. Ich hab ein Auto n&#0228;herkommen h&#0246;ren ...&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Von wo kam das Auto, vom Dorf oder von der andern Richtung?&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Vom Dorf, glaub ich.&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Glaub ich! Glaub ich! Wei&#0223;t du das nicht sicher?&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Nein, denn wie ich&#8217;s geh&#0246;rt hab, bin ich tiefer in den Wald...&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Bist du auf der Seite gestanden, auf der dein Vater in den Wald ist oder auf der anderen?&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Auf der anderen, ich hab dann noch die Stra&#0223;e &#0252;berqueren m&#0252;ssen.&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Und da war kein Auto mehr da?&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Nein. Aber es ist etwas Merkw&#0252;rdiges mit dem Auto losgewesen. Es ist ganz langsam gefahren, das hab ich am Ger&#0228;usch vom Motor geh&#0246;rt, die Scheinwerfer haben die Stra&#0223;e beleuchtet, und auch den Wald, von weither, und ich hab mich auf den Boden geworfen, um nicht gesehen zu werden. Die Stra&#0223;e macht oben und unten von der Stelle einen Rank, so da&#0223; man nicht genau wissen kann, aus welcher Richtung ein Karren kommt&#0171;, f&#0252;gte Armin entschuldigend hinzu.</p><p class="standard">&#0187;Und?&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Ja, pl&#0246;tzlich ist das Licht von den Scheinwerfern ausgegangen, ich hab den Motor nicht mehr geh&#0246;rt. Ich hab gewartet eine Zeitlang, dann bin ich langsam n&#0228;her zur Stra&#0223;e gekrochen. Aber da war das Auto verschwunden.&#0171;</p><p class="standard">Der alte Ellenberger besa&#0223; eine Camionette zum Transport seiner Hochst&#0228;mme. Der Ellenberger hatte die Pr&#0228;mien der Lebensversicherung bezahlt...</p><p class="standard">&#0187;Und dann hast du die Sachen, die dein Vater am Waldrand niedergelegt hatte, aufgehoben und bist heimgegangen?&#0171;</p><p class="standard">&#0187;Ja.&#0171; Armin nickte.</p><p class="standard">&#0187;Willst du mich nach Bern begleiten, Meitschi?&#0171; fragte Studer. &#0187;Ich glaub, wir haben hier alles erfahren, was n&#0246;tig war.&#0171; Er zog seine Uhr. &#0187;Um Zwei werden wir wohl dort sein. Wir k&#0246;nnen dann bei mir daheim essen. Und dann wartest du bei uns zu Hause auf mich. Ich f&#0252;hr dich dann heut abend wieder heim. Apropos, wer hat den Revolver bei der Frau Hofmann versteckt? Der Gerber? Ich hab&#8217;s gedacht...&#0171;</p></div></div></div></body>
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